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Wenn sie singt, dann transportiert sie das chilenische Lebensgefühl, dann nimmt sie einen mit auf eine Reise nach Mexiko, nach Portugal
und nach Irland. Im Rambazamba in Aalen zeigte Veronica Gonzalez mit ihrer Band, dass sie nicht nur Musikerin, sondern auch eine
Künstlerin des vokalen Spiels ist.
Aalen. Als „Fernweh-Musik“, so beschreibt Veronica Gonzales den Klang ihrer Lieder, der sie mit ihrer bezaubernd warmen
Stimme die Seele ihrer Heimat Chile einhaucht. Es sei die Lust und die Freude an der Musik, sagt sie, es sei Hoffnung und
Leidenschaft, die sie mit der Musik und der Band ausdrücke. Die „Veronica Gonzalez Band“ – das ist zum einen die begnadete
Gitarristin und Sängerin Veronica Gonzalez, der künstlerische Kopf der Gruppe. Das ist Markus Büttner an der Gitarre, Paul Harriman
am Bass, Hans Fickelscher am Schlagzeug, Andreas Holdenried am Saxophon und Victor Mamani an der Panflöte und dem Charango, dem
kleinen Zupfinstrument, das herrliche Töne zaubert.
„Jeder bringt seinen Einfluss mit in die Musik“, sagt Veronica Gonzalez über die Band, die bunt zusammengewürfelt aus verschiedenen
Nationen und Musikrichtungen stammt. Gemeinsam schaffen sie eine energiegeladene Musik, um dann wieder getragene Nummern zu
präsentieren, die den Klängen eine melancholische Färbung verleihen. In ihren Liedern greift Gonzalez poetische als auch politische
Themen auf – wie bei der „Ranchera“, einem mexikanischen Stück, das von Mexikanern erzählt, die illegal in die USA einwandern. Mit
dem „Rumba Metallica“ spielt die Band einen Song, der die Flamenco-Wurzeln Gonzalez’ mit dem Einfluss des Rock von Markus Büttner
verschmelzen lässt.
Den Anfang des Abends machte der Chor „Upstairs“ mit Songs wie „It’s Raining Men“ von den Weather Girls. Trotz kleiner
Soundcheckprobleme präsentierte die Band um die charismatische Künstlerin Veronica Gonzalez vor allem eins: eine wunderschöne
Musik.
Seitdem buntkostümierte IndioGruppen mit Panflöten bewaffnet und „El Condor Pasa“ im Anschlag die Fußgängerzonen dieser Welt erobert
haben, ist lateinamerikanische Folklore beinahe zum Schimpfwort geworden. Wie man das Genre ohne die gängigen Klischees bedienen kann,
beweist immer wieder aufs Neue die chilenische Sängerin und Gitarristin Verónica Gonzáles, die seit gut zehn Jahren in Deutschland
lebt. In Nürnberg ist sie durch ihre Auftritte beim Bardentreffen bestens bekannt, jetzt gab sie ein gut besuchtes Gastspiel
im „Balazzo Brozzi“.
Verónica Gonzáles ist nicht nur eine ausgezeichnete Instrumentalistin, sondern auch eine ausdrucksstarke Vocalistin und eine amüsante
Geschichtenerzählerin, die ihr Publikum mit Charme und Charisma bei der Stange hält. Neben selbstkomponierten Liedern hat sie
traditionelle Stücke aus Chile, Bossa Nova aus Brasilien, aber auch schon mal einen ungewöhnlich arrangierten Beatles-Song im
Repertoire. Begleitet wurde die zierliche Chilenin mit der mächtigen Stimme diesmal von dem Klasse-Gitarristen Markus Büttner.
Politische Botschaften und persönliche Bekenntnisse verpackt Verónica Gonzáles in abwechslungsreiche Hör-Spiele. Eine besondere
Spezialität ist ihr lautmalerischer Scat-Gesang, bei dem sie alle möglichen Instrumente imitiert und dazu gurrt, schnurrt, stöhnt,
seufzt, klagt, jauchzt oder faucht, dass es eine Freude ist. Musik ist hier eine Herzensangelegenheit, das spürt man.
NÜRNBERGER NACHRICHTEN
Kornwestheim Veronica Gonzalez sang zur Einstimmung auf den Weltgebetstag.
Von Mark Schenkel
Schrilles "Ayayay" und hektisches Getrommel auf der Gitarre: Vielleicht erwartet das mancher bei einem Konzert mit lateinamerikanischer
Folklore. Aber Veronica Gonzalez zeigt schnell, dass sie hier ein Klischee auf die Spitze treiben will, und unterbricht ihr Lied: "Ihr
dürft ruhig lachen", fordert sie das Publikum auf. Mit diesem schrillen Song habe schon ihre Großmutter eine Art Eulenspiegelei
getrieben: Ihre gewitzte indigene Oma in Chile hatte den ersten Freund der damals 15-jährigen Veronica mit Gesang und einem
vermeintlich beschwörenden Schamanentanz auf die Probe gestellt. Schließlich habe der von einer Indianerin nichts anderes
erwartet. "Als ich ihn das nächste Mal zu meiner Familie eingeladen habe, hat er mit mir Schluss gemacht", erzählte sie.
Vielleicht holt sie die Familiengeschichte bald wieder ein: "Heute habe ich selbst eine Tochter in diesem Alter."
Veronica Gonzalez ist Sängerin aus Chile und lebt seit 1994 in Deutschland.
Verständigungsprobleme gibt es also keine: Zwischen den Liedern erzählt sie auf Deutsch aus ihrer Heimat, vor allem von ihrer Familie.
Gesungen wird auf Spanisch, aber auch in der indigenen Sprache der Quechua. Auf ihr indianisches Erbe ist sie stolz: "Auch wenn es nur
ein paar Tropfen in meinem Blut sind." Ihre Erzählungen bringen das Publikum nicht selten zum Lachen, aber soziale Probleme,
Geschichten aus der Zeit des chilenischen Faschismus holen die Zuhörer schnell wieder zurück in die bittere Realität. Veronica
Gonzalez ist auch eine politische Liedermacherin: Als Kind musste ihre Familie das Chile unter der Herrschaft von Diktator Augusto
Pinochet verlassen. Im Mittelpunkt vieler Lieder stehen auch die schwierigen Lebenssituationen von Frauen aus Chile oder anderen
lateinamerikanischen Ländern. So erzählt Veronica Gonzalez von der minderjährigen Prostituierten Magdalena: Die 13-Jährige hat
bereits ein Kind und ist HIV-positiv. "In Santiago de Chile gibt es 3700 minderjährige Prostituierte auf den Straßen", so die
Sängerin.
Keinen besseren Gast zur Einstimmung auf den Weltgebetstag hätten die Organisatoren finden können: In diesem Jahr steht der Gebetstag
am 4. März unter dem Motto "Chile" - seit mehr als acht Jahrzehnten veranstalten Frauen in verschiedenen Ländern die gemeinsame Aktion.
Spätestens seit den 1970er Jahren hat sich der Weltgebetstag auch in Deutschland zu einer breiten ökumenischen Bewegung entwickelt. In
Kornwestheim arbeiten dafür Frauen der evangelischen, methodistischen und katholischen Gemeinden in einer Arbeitsgemeinschaft zusammen.
"Wir sind stolz, dass wir mit Veronica Gonzalez so eine besondere Vertreterin für diese auch politischen Themen gefunden haben", freut
sich Helga Kuttig von der AG, die zu dem Konzert mit dem CVJM eingeladen hat. Natürlich sei Chile durch die Berichterstattung rund um
das Grubenunglück in San José im vergangenen Jahr noch im Bewusstsein der Menschen. "Doch das eigentlich schlimmere Unglück war das
Erdbeben Anfang 2010. Daran werden die Menschen noch lange zu knabbern haben", betont Kuttig. Ein Beben der Stärke 8,8 hatte damals
mehr als eine halbe Million Wohnhäuser vor allem in ländlichen Regionen zerstört. Der Schaden geht in die Milliarden. Bei der
Veranstaltung im Philipp-Matthäus-Hahn-Gemeindehaus gibt es für die gut 150 Zuschauer Gelegenheit, einen kleinen Beitrag zu leisten.
Der Weltladen Karibu bot seine fair gehandelten Produkte an, darunter auch Waren aus Chile, und informierte über die
Familienunternehmen oder Genossenschaften, in denen diese Produkte hergestellt werden: Der Verdienst der Arbeiter liegt weit über
dem Mindestlohn, teilweise werden recycelte Stoffe verarbeitet. Außerdem sorgte chilenisches Essen für weiteres Flair: Es gab
Empanadas, kleine gefüllte Teigtaschen. Die hatten aber die deutschen Gastgeberinnen gebacken.
Ein trüber nasskalter Winterabend verwandelte sich in eine fröhlich-heitere musikalische Reise durch die verschiedensten Regionen
der Erde: Das Duo Latin Flair verstand es vorzüglich, die vielen Besucher in der Ratsscheuer mit ihren Darbietungen zu begeistern.
Veronica Gonzalez imponierte mit ihrer variantenreiche Stimme: Markus „Marquito“ Büttner spielte unter anderem Gitarre.
Von Renate Florl
AUENWALD. Bei der gemeinsamen Veranstaltung des Kulturkreises Bildungszentrum Weissacher Tal, der Gemeinde Auenwald und des ACK
(Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen) hieß Auenwalds Bürgermeister Karl Ostfalk die beiden Musiker Veronica Gonzalez und
Markus „Marquito“ Büttner willkommen. Die Bewirtung lag in den Händen der Jugendfeuerwehr Auenwald.
Veronica Gonzalez ist geborene Chilenin und spricht mehrere Sprachen. Hat man je die alte Andensprache Quechua oder die der Azteken
in der Ratsscheuer gehört? Auch das Spiel auf dem Musikinstrument Berimbau mit seinem langen Bogen hat im Raum Backnang sicher
Seltenheitswert. Die vergessenen Schlägel der Trommel werden kurzerhand durch einen Löffel und ein Messer ersetzt, dem Klang tut
das keinen Abbruch.
Durch ihre Abstammung hat Gonzalez Zugang zu vielen Kulturen indigener Völker Südamerikas. Die Themen und Melodien ihrer meist
selbst komponierten Lieder geben einen lebendigen Eindruck vom Lebensgefühl dieser Völker. Lateinamerikanische Rhythmen, aber auch
afrikanische Weisen und Instrumentalstücke ergänzen sich zu einem wunderbaren Klangerlebnis. Ihr Partner Markus Büttner, der „schwäbische
Indianer“, begleitet die Songpoetin mal einfühlsam und mal kraftvoll-präzise auf der Gitarre oder dem mandolinenähnlichen Instrument
der Anden, dem Charango. Das Duo Latin Flair präsentierte sich wirklich als „eingespieltes“ Team. Veronica Gonzalez imponierte mit
ihrer ausdrucksstarken Stimme, die sie überaus variabel einzusetzen wusste. Köstlich, wie sie die Vögel im Urwald imitierte oder
wie sie es verstand, ganze Geschichten nur durch rasch aufeinanderfolgende Zisch-, Gurgel- und sonstige Töne und Laute, die sie mit
Mimik und Gestik unterlegte, zu „erzählen“.
Die Künstlerin mit der besonderen Ausstrahlung beschäftigte sich in den Liedern meist mit Themen aus ihrer eigenen vielfältigen
Biografie. Im Moment lebt sie in Deutschland, und sie leitet in gutem Deutsch herzerfrischend von einem Werk zum nächsten über.
Da erfährt man von einer Komposition, die im Krankenhaus entstanden war und ihr immer wieder neue Zimmergenossinnen einbrachte
oder von Erlebnissen mit ihren beiden Großmüttern. Gonzalez versprüht mit ihrer Frische, ihrem Charme sowie ihrer kraftvoll-warmen
Stimme Fröhlichkeit und Lebensfreude pur.
Welches Liedgut hat die Südamerikanerin, die schon in vielen Ländern und Kontinenten der Erde gelebt hat, denn in Europa besonders
beeindruckt? Sie gibt den Zuhörern eine Kostprobe: Es ist ein Jodler. Sie lädt alle ein mitzumachen, den Mund weit zu öffnen,
sozusagen die „Sau rauszulassen“. Die beiden Musiker haben zusammen auch eine neue Musikrichtung kreiert, die aus ihren
unterschiedlichen musikalischen Vorlieben entstanden ist: Sie stellen dem Publikum den „Rumba Metallica“ vor, ein instrumentales
Gemisch aus Song und Rock, der überaus gut ankam. Nicht nur für diese Darbietung gab es viel Applaus.
Bei den Zugaben lud das beeindruckende Duo Latin Flair, dem man noch stundenlang hätte zuhören können, zu einem musikalischen
Rätselspiel ein. Alles in allem ein Abend mit lauten und leisen Tönen, mit Leichtigkeit, Humor und Tiefgang – ein Querschnitt
durch die Vielfalt des Lebens.
Am Sonntag, 26. August, abends ab 20 Uhr geben Verónica González und Markus Büttner im Café Rambazamba in Aalen ein Jubiläumskonzert.
Seit zehn Jahren musizieren sie zusammen. Es wird hauptsächlich eine Retrospektive der gemeinsamen Lieblingslieder sein.
Verónica González und Markus Büttner musizieren seit zehn Jahren gemeinsam. Aus diesem Anlass steigt am Sonntagabend im Aalener Café
Rambazamba ein Jubiläumskonzert.
Manfred Moll
Veranstalter, Zuhörerinnen und Zuhörer und überhaupt Menschen, die die beiden nicht kennen, vermuten oft, dass sie ein Ehepaar sind,
das zusammen musiziert. „Auf einem Kreuzfahrtschiff, für das wir engagiert waren, wollten sie uns sogar einmal eine gemeinsame Kabine
anbieten“, berichten die beiden amüsiert. So etwas passiert eben, wenn man einen vertrauten Eindruck macht. Den machen sie auf der
Bühne ganz gewiss, aber auch im alltäglichen Dasein abseits der Gigs. Zum Beispiel an einem Vormittag in einem Straßencafé.
In Markus Büttners Rockmusikermähne beginnt sich der silberne Schimmer ergrauter Haare zu etablieren. Dieser Schimmer hat gegen
Verónica Gonzáles‘ frechen Rotschopf keine Chance – sie färbt in regelmäßigen Abständen nach. Während sie sich mit dem Reporter
unterhalten, werfen sie sich verbal die Bälle zu, dass man den Eindruck hat: Da schwingen zwei auf einer Wellenlänge. Am 10. August
2002, sie wissen das Datum noch genau, haben sie beide unabhängig voneinander auf derselben Geburtstagsfeier gespielt. „Und danach
zusammen improvisiert.“
Natürlich kommt der Gedanke an ein Paar vor allem dann auf, wenn Verónica González und Markus Büttner als Duo auftreten – und sie
ihn „Markito“ nennt. Doch ein Duo sind sie nicht immer. Am Sonntagabend kommen sie im Quartett und werden den Bassisten Markus Braun
und den peruanischen Percussionisten Victor Mamani an Bord haben.
Manchmal sind sie zu zweit, kommen im Trio oder als Quartett – oder spielen zu sechst. „Das kommt ganz darauf an, wieviel Geld der
Veranstalter investieren möchte“, erklärt Verónica González.
Wenn die Truppe außerhalb der Aalener Gegend auftritt, wo man sie nicht so kennt, nennen sie sich für gewöhnlich „Latin Flair“ –
ein Reporter hat sie zu diesem Bandnamen inspiriert. Aber so restlos glücklich sind sie nicht darüber, denn sie befürchten, dass
dieser Namen zu sehr nach Sambatanzen und Abfeiern klingen könnte. Denn die Lieder, die sie spielen, beschäftigen sich eben auch
mit den traurigen und tragischen Seiten des Lebens. Den Löwenanteil bilden eigene Kompositionen.
„Wir machen Weltmusik, keine Tanzmusik“, sagt Markus Büttner, „dabei sind natürlich südamerikanische Einflüsse mehr als nur
spürbar“. Aber sie nehmen durchaus auch Anleihen beim Jazz und der Rockmusik auf. Ihr musikalischer Horizont ist weit – ob
Verónica González in indianischen Dialekten singt oder ob Markus Büttner seine klassische Gitarrenausbildung hervorholt. Eines
will er aber klarstellen: „Ich bin kein Flamencogitarrist“, sagt er mit Bestimmtheit.
„Am Sonntagabend im Aalener Café Rambazamba spielen wir die schönsten Songs der ganzen Jahre“, sagen die beiden. Auf jeden Fall
soll es ein Wiederhören geben mit „Casa no campo“, dem ersten Lied, das Verónica González auf Schallplatte aufnahm. 1979 war das,
damals noch in ihrem Heimatland Chile. Und ein Song soll Premiere haben, den die beiden eigens für dieses Jubiläumskonzert
geschrieben haben.
Es scheint, dass sich da zwei Musikmenschen derselben Seele gefunden haben, die mit Hingabe das tun, was Musiker am liebsten
tun: „Auf der Bühne sein und Musik machen, mit allen Kräften.“
Das Jubiläumskonzert am Sonntag beginnt um 20 Uhr, es gibt eine Pause, der Eintritt kostet 10 Euro.
Übrigens: Verónica González und Markus Büttner würden zu ihrem gemeinsamen zehnjährigen Bühnenjubiläum gerne eine neue CD aufnehmen.
Dazu suchen sie noch einen Sponsor.
Mit ihrer Band eröffnet die charismatische Folk-Sängerin Verónica González die 31. Ausgabe der Lateinamerika-Woche, die einst als
Reaktion auf die Militär-Juntas zwischen San Salvador und Buenos Aires ins Leben gerufen wurde. Die Chilenin hat in ihrer Heimat
erfahren, was es heißt, in Zeiten brutaler Diktatur auf der politischen Gegenseite aktiv zu sein.
Musik ist für Verónica González eine Herzensangelegenheit. In ihre Lieder verpackt die zierliche 47-Jährige mit der starken Stimme
politische Botschaften genauso wie persönliche Bekenntnisse und Erfahrungen. «Mit Kreativität kann man viel überwinden», sagt die
Musikerin aus Santiago de Chile, die vor 14 Jahren nach Deutschland kam und heute mit ihrer Tochter im baden-württembergischen Aalen
lebt.
Zu überwinden gab es für Verónica González einiges. Von ihrer Heimat, wo sie Musik und Gesang studierte, hat sie sich zum ersten Mal
1980 verabschiedet. Unter dem Regime von Augusto Pinochet war es für die damals 20-jährige engagierte Musikerin zu gefährlich geworden.
Sie stand politisch auf der vom Terror-Regime massiv bekämpften linken Seite und hielt mit ihrer Haltung auch in ihren Liedtexten nicht
hinterm Berg.
Eines Tages wurde sie mit verbundenen Augen abgeführt und in eines von Pinochets Gefängnissen verschleppt. Wo genau das war, weiß sie
nicht. Zwei Wochen hielt man sie fest. «Es waren nur 15 Tage, aber es waren 15 Tage in einem politischen Gefängnis. Das schüttelt man
nicht einfach ab», sagt sie heute. Ausführlicher will sie nicht werden.
Klar, dass Chile für die junge Frau und ihre Musik danach kein gutes Pflaster mehr war. Sie ging nach Brasilien, beschäftigte sich mit
Politik und arbeitete sich durch linke Literatur. Doch für die Revolution aktiv sein wollte sie lieber mit ihrer Stimme und ihrer
Gitarre. «Die Musik war meine Waffe», erklärt sie. In den Bars von São Paulo fand sie schließlich Auftrittsmöglichkeiten und lernte
den Folk-Gitarristen Juan Falú kennen, mit dem sie später als Duo unterwegs war. Immer wieder kehrte Verónica González nach Chile
zurück, beteiligte sich an Kampagnen gegen Pinochet. «Aber es wurde immer wieder eng für mich», sagt sie.
Sie rettete sich mal nach Mexiko, mal nach Kuba oder New York und schließlich nach Madrid. «Über die Musik konnte ich mich überall gut
bewegen», erzählt sie. In der spanischen Hauptstadt überredete sie schließlich ein deutscher Freund, der spätere Vater ihrer Tochter,
zu einer Tournee durch Deutschland, wo sie schließlich hängen blieb und sich als charismatische Sängerin und charmante
Geschichtenerzählerin in der Weltmusik-Szene längst einen Namen gemacht hat.
BIRGIT NÜCHTERLEIN
Seitdem buntkostümierte Indio-Gruppen mit Panflöten bewaffnet und „El Condor Pasa“ im Anschlag die
Fußgängerzonen dieser Welt erobert haben, ist lateinamerikanische Folklore beinahe zum Schimpfwort geworden. Wie
man das Genre ohne die gängigen Klischees bedienen kann, beweist immer wieder aufs Neue die chilenische Sängerin und
Gitarristin Verónica Gonzáles, die seit gut zehn Jahren in Deutschland lebt. In Nürnberg ist sie durch ihre
Auftritte beim Bardentreffen bestens bekannt, jetzt gab sie ein gut besuchtes Gastspiel im „Balazzo Brozzi“.
Verónica Gonzáles ist nicht nur eine ausgezeichnete Instrumentalistin, sondern auch eine ausdrucksstarke Vocalistin
und eine amüsante Geschichtenerzählerin, die ihr Publikum mit Charme und Charisma bei der Stange hält. Neben
selbstkomponierten Liedern hat sie traditionelle Stücke aus Chile, Bossa Nova aus Brasilien, aber auch schon mal einen
ungewöhnlich arrangierten Beatles-Song im Repertoire. Begleitet wurde die zierliche Chilenin mit der mächtigen Stimme
diesmal von dem Klasse-Gitarristen Markus Büttner.
Politische Botschaften und persönliche Bekenntnisse verpackt Verónica Gonzáles in abwechslungsreiche
Hör-Spiele. Eine besondere Spezialität ist ihr lautmalerischer Scat-Gesang, bei dem sie alle möglichen Instrumente
imitiert und dazu gurrt, schnurrt, stöhnt, seufzt, klagt, jauchzt oder faucht, dass es eine Freude ist. Musik ist hier eine
Herzensangelegenheit, das spürt man.
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Der Oktober ist eine Frau" stehen natürlich auch mal Männer als
Begleitmusiker auf der Bühne – bei der Veronica Gonzalez Band hätte einer vollkommen gereicht: Der Gitarrist Markus
Büttner erwies sich als hervorragender Begleiter der chilenischen Sängerin.
Zwitschern im Dschungel
Allein die Persönlichkeit und Bühnenpräsenz von Verónica González machte den schönen Konzertabend
aus. Ihre Weltmusik zeigte wieder einmal die grundlegende Verwandtschaft diverser Stile, insbesondere des afrikanischen und
lateinamerikanischen Kulturkreises. So machte das muslimische Gebet "Allah ou Agbah" den Auftakt ihres Programmes, gemischt
mit dem sonoren Klang der aus Westafrika stammenden und dort hauptsächlich von Frauen gespielten Waterdrum. In
"Bermibau" mit dem gleichnamigen brasilianischen Musikbogen verarbeitet Verónica González ein Märchen
der Amazonas-Indianer von einem Vogel, der alle Farben der Welt im Federkleid trägt. Dazu gurrte und zwitscherte die
Sängerin einen imaginären Urwald herbei. Überhaupt setzte Verónica González ihre Stimme gerne
perkussiv ein, bildete Silbenkaskaden, die nur so aus ihrem Mund purzelten.
Unverfälscht und erfrischend erzählte sie Geschichten zwischen den Stücken – ob von ihrer indianischen
Großmutter, die den blonden Kindheitsfreund mit Heulgesang verscheuchte, oder vom Freund ihres Vaters, Pablo Neruda, dessen
Werk sie erst im Erwachsenenalter zu schätzen lernte.
Ein hervorragender Bühnensound machte ihre Musik insgesamt zu einem runden Erlebnis, karibische und europäische
Einflüsse ließen das Publikum schwelgen.
Abschied mit Friedenslied
Egal ob es um Latinas oder den Völkermix der Chilenen ging, die Power war insbesondere in den Liedern zu spüren, in
welche die zehnsaitige Indianermandoline Charango zusätzlich den typischen Flair lateinamerikanischer Folklore brachte.
Schade, dass bei der Zugabe, einer wunderbaren Version von "El Quarto De Tula", die Band nur mäßige Soli
lieferte. Dafür verabschiedete sich Verónica González mit einem herzergreifenden Friedenslied nur von Gitarrist
Markus Büttner begleitet – weniger ist eben doch oft mehr.
(km) Verónica Gonzàlez erzählt in ihren Liedern Geschichten aus dem Leben. Sie erlaubt sich Gefühle,
berührt Herz und Seele der Zuhörer. Die Chilenin, seit neun Jahren in Deutschland zu Hause, hatte gestern Vormittag
gemeinsam mit ihren Musikern ihren Auftritt im Schlosshof - zugleich der musikalische Abschluss der Sommerbühne, die am Wochenende
fortgesetzt wird mit den zweiten Berlinale Sommernächten.
350 Besucher erlebten eine beeindruckende Künstlerin. Zart und apart kommt sie daher, stark ist sie in der Ausstrahlung.
Überwiegend sind es Eigenkompositionen, die sie bringt, nicht nur südamerikanische Klänge, sondern Weltmusik. Darin
schildert sie kleine Begebenheiten, berichtet von ihren Träumen, Hoffnungen und Wünschen, wählt mit Vorliebe Metaphern,
ihre Visionen und Gedanken zu verdeutlichen. Oder sie berichtet aus der eigenen Kindheit und Jugend in Santiago de Chile.
Und dann diese Stimme! Kraftvoll und warm verzaubert sie das Publikum,
lässt Vögel zwitschern, das Rauschen des Meeres hören und den Wind durch die Blätter wehen. Verónica
Gonzàlez ist eine Song-Poetin, die zugleich meisterhaft mit Instrumenten umzugehen weiß. An ihrer Seite drei
hervorragende Musiker: Martin Romero aus Kolumbien (Percussion), Paul Harriman aus England (Gitarre) und Markus Büttner aus
Deutschland (Gitarre).
Dass bei "Sommer in der Stadt" die Vielfalt der Mitveranstalter eine besondere Würze für die Reihe, auch bei
glühender Hitze, bedeutet, bewies das bestbesuchte Konzert mit Verónica Gonzales in der Stadtkirche,
veranstaltet von der Evangelischen Kirchengemeinde.
Verónica Gonzales ist für ein gänzlich
gemischtes Publikum gut. Von munter zuhörenden Kindern bis zur Gruppierung interessierter Senioren zog sie eine
ungewöhnlich große Hörerschar in die Stadtkirche.
Ihr Konzert zeichnete sich wie stets durch eine besonders intensive und ausgesprochen persönliche Note aus, die nicht
nur durch autobiographische Akzente in ihren Geschichten - sie ist eigentlich ohnehin eine musikalische Erzählerin -
zur und um ihre Musik, sondern vor allem durch ihren unverwechselbaren Stil, bei dem sie an der Gitarre Markus Büttner
kongenial ergänzte.
Die Sehnsucht nach der Ferne, die Thematik ihres Konzertes war, war ganz subjektiv von Empfindungen an erlebte Ferne und
Erinnerungen gebunden und wurde so für die Zuhörer ungewöhnlich plastisch und charakterlich einmalig.
Verónica Gonzales bietet mit ihrer liebenswürdigen Art zwischen Lied und genialem Gitarrenduo nicht nur eine
"Reise von Arabien bis Lateinamerika". In einem nur ihr eigenen, unverwechselbaren Stil geht sie auf eine stimmliche Reise
zwischen Vocalise und musikalischer Geschichte, spielt mit ihrer Stimme Schlagzeug und singt auf ihrer Gitarre und nutzt
dabei eine Modifikations-bandbreite, die von kräftigem Volumen bis zu zierlichem Gesang alles beinhaltet.
Letztendlich verschmilzt bei ihr das faszinierende Können auf der Gitarre mit dem rhythmischen Zungenschlag, nicht
nur beim Tango, sondern immer bei ihren sehr eigenständigen Musiken.
Die Ferienfahrt in die Ferne wurde somit zu einer musikalischen Traumreise, deren Fremde so nah im Gefühl der
Hörer und deren Erleben so exotisch wurde, daß Verónica Gonzales immer mit großem Beifall nach
den jeweiligen Episoden eines Abends bedankt wurde, der weitaus mehr als nur ein Konzert war.
Mit ihrer Stimme zaubert sie ein Universum von
Tönen und Bildern, mit ihrem Charme verbreitet sie satte Lebenslust: Veronica Gonzalez, die in Aalen
lebende chilenische Sängerin und Liedermacherin. Nun hat sie wieder ein paar neue musikalische
Weggefährten hinzugewonnen. Am Sonntagabend stellte sich die "Veronica Gonzalez Band" im
Aalener Cafe Dannenmann vor.
"Ihr wisst nicht, wie es mich freut, hier
zu spielen", begrüßt Veronica Gonzalez ihr Heimpublikum auf dem proppenvollen Platz vor dem
Cafe lachend. Nein, das nicht, doch erahnen ließ es sich schon mit den ersten Tönen: ein Muezzin scheint
von der Stadtkirche zum Abendgebet zu rufen, dann zieht eine Karawane mit orientalischem Getöse durch den
heißen Wüstensand, verschwindet langsam und leise am Horizont wie eine Fata Morgana. Gleich darauf
senkt sich das satte Grün eines Dschungels über die fast atemlos lauschenden Zuhörer, Veronika
Gonzalez lässt ein zerbrechliches Vögelchen zwitschern, satt und farbig begleitet es die Musik, verbreitet
an diesem lauen Sommerabend schiere Lebensfreude.
Solch klare und doch zauberhafte Bilder in
Köpfe zu brennen schaffen Musiker nur, wenn das Zusammenspiel von Tönen und Gesang perfekt
harmoniert. Die Stimme von Veronica Gonzalez, ihr Spiel und das des Aalener Gitarristen Markus Büttner,
des englischen Bassisten Paul Harrimman und des kolumbianischen Percussionisten Martin Romero schaffen es
mit scheinbarer Leichtigkeit: Veronica Gonzalez zirpt, stöhnt, juchzt, gurrt, pfeift, ächzt
und haucht, sie runzelt die Stirn, reißt die Augen auf, plappert wie eine zu schnell abgespielte
Schallplatte und schlägt damit alle in ihren Bann.
Zu ihren Liedern erzählt sie kleine Anekdoten vom
Leben und der Liebe. Sie stellt ihre herbe Großmutter vor, plaudert über eine (ihre!) unerwiderte
Verliebtheit und den Frust darüber, von der Gefahr lateinamerikanischer Schönheiten und der Lust am Knutschen,
immer mit Schalk im Blick. Und ob Bossa Nova, Tango, Jazz oder Blues, mühelos gelingt es dem Quartett, den Platz
bei der Stadtkirche in ein Universum von Bildern und Tönen zu verwandeln.
Markus Büttner besticht mit seinem weichen und doch kraftvoll-präzisen Spiel, Martin Romero sorgt mit seinen
Trommeln, mit Flöte und Pfeife eindrucksvoll für die lateinamerikanischen Momente des Abends und Paul Harriman
für den pochenden Bauch.
Das Konzert, so Veronica Gonzalez, sei auch ein
Dankeschön an die Kollegen und das Aalener Publikum und ihre Unterstützung im Frühjahr (wie berichtet).
Eine CD sei in Arbeit. "Das Leben geht weiter", sagt sie überzeugend. Nach diesem Konzert herrscht
darüber wohl kein Zweifel.
Musik kennt keine Grenzen! ... Von solch einer Stimme lassen sich Götter betören: Veronica
Gonzalez ... Wenn ein Dschungel zum Leben erwacht.
Die Gruppe zieht neue Saiten auf: Wie geschickt Sie den Blues schön schleifen, den Bossa Nova streicheln
oder die klangend-süße Melancolie des Tango stimmlich tanzen lassen kann. Unvergleichlich aber
bleiben die Vier, wo die Natur zu Wort kommt, wo der Wüstensand die Karavane einhüllt oder wo im Lied
der Frauen der Wind seine Formen entfacht.
Und vor allem in den Gesängen der Mapuche-Indianer, in diesen urindianischen Gesängen der Ahnen,
mit denen Veronica Gonzalez die Teufel vertreibt und die Götter verführt.
Wolfgang Scheffler, der Vorsitzende des "Jazzclubs Biberach", durfte vollauf zufrieden sein.
Die fein dekorierten Tische vor dem "Kapuzinerhof" waren besetzt zum Konzert des "Trio
Veronica Gonzales". Das Kennerpublikum kam vorpfingstlich voll auf seine Kosten.
Open air begann es. Mond und Sterne bildeten ein gutes Dach für ein musikalisches Ereignis der
exotischen Sonderklasse. "Es ist fast wie in Chile", flachste die famos aufgelegte Leaderin
Veronica Gonzales, "und es ist etwas kühl wie bei uns im Winter." Für rechte
Innentemperaturen sorgte sie selbst. Mit funkelndem Augenspiel nahm die Chilenin ihre Combo und das Publikum
gekonnt in den Griff.
Sie gurrte, hauchte, fiepste, scattete, schwang melisch durch alle verfügbaren vokalen Register auf
in höchste Tonbereiche, dass es einem den Atem verschlug. Sie begleitete sich selbst mit der
Wassertrommel, spielte die Indianermandoline Charango: Ein ganzer Urwald voller vitaler und skurriler
Töne wurde wach.
Ihr zur Seite unterstützt sie seit Jahren Inga Rincke, die in allen Rhythmen perfekte Percussionistin.
Was sie auf ihrem facettenreichen Instrumentarium an Samba-, Rumba-, Bossa nova-, Flamenco- und auch
Bluesklängen hervorzauberte, war mitreißend. Markus Büttner, mit eigenen Kompositionen
vertreten, gab harmonisch runden Halt und setzte seine Akzente. Stoisch bis zu seinem bravourösen Solo
hielt sich Bassgitarrist Paul Harryman zurück.
"Latin flair" pur, auch als das begeisterte Publikum ins Foyer des Hotels umgezogen war. Die Reihen
swingten und schnippten bis gen Mitternacht. "Multikulti" für jeden Goût servierte die
Küche: Speisen und Getränke, 'event-gerecht' aus Chile. Bravo!
48 Kilogramm chilenisches Bühnenpulver und eine Stimme, die durch Mark und Bein geht: Sängerin
Veronica Gonzales aus Chile begeisterte bei Ihrem Auftritt im Café Balzac.
Begleitet wurde sie an diesem Abend von Inga Rincke an den Percussions.
Ihr Handwerk lernte sie an der Latin School of Percussion in München.
Sie überraschte mit einem ungewöhnlichen Instrumentarium wie der afrikanischen
Wassertrommel, dem brasilianischen Berimbau dem Cajon Flamenco und unzähligen
Rhythmusinstrumenten.
Außergewöhnlich und gefühlvoll ergänzte Markus Büttner mit seinem Gitarrenspiel
perfekt die einzigartige und ausdrucksstarke Stimme von Veronica Gonzales.
Harmonisch ergänzend Paul Harryman am Bass.
Die Chilenin Veronica Gonzales studierte in ihrer Heimat Gesang und Gitarre. Schnell erlangte sie eine
große Anerkennung, die sie durch ganz Südamerika und Spanien führte.
Die Arrangements des Bossa Nova über den Flamenco bis zur Milonga schlugen gekonnt die Brücke
zwischen europäischer, lateinamerikanischer und zeitgenössischer Melodien.
Dazwischen unterhielt sie beeindruckend das Publikum immer wieder mit Geschichten aus ihrer Familie und
ihrer Heimat. Die zungenakrobatischen Versionen der Sängerin lieferte immer wieder den Anlass zu
spontanem Applaus. Man glaubte oft, Musikinstrumente zu hören, dabei wurden sie stimmlich von Veronica
immitiert.
Das geneigte Publikum war beeindruckt, wenn das Trio den Blues schön schleifen lies, den Bossa Nova
streichelte oder die klangend-süße Melancholie des Tangos stimmlich zum Tanzen brachte.
Die Künstler zelebrierten einen Sound, der von den Fans begeistert aufgenommen wurde.
Dabei nehmen sie auch alltägliches in ihre Lieder auf und verarbeiten Erlebtes – witzig, sinnlich,
zuweilen auch provokativ.
Nach etlichen Zugaben ließ eine mit musikalischer Vielfalt und beeindruckender Ausstrahlung
überzeugende Sängerin ein sichtlich gut gelauntes und positiv überraschtes Publikum
zurück.
..." Nachdenklichkeit, das nachträgliche
Aufbegehren gegen Diktatur, die Suche
nach Wurzeln, zwichenmenschliche
Gefühle - das waren die Kernthemen ihres Konzerts in der Waldshuter Stadtscheuer, die nach den
Geschehnissen in den vergangenen Tagen nicht wenige der Besucher emotional bewegte." ..."Ihre eigenen Lieder
waren sehr gefühlbeladen
und beeindruckend..."
Die Rheinpfalz, Ludwigshafen
... "Die Stimme der Chilenin ist ausdrucksvoll und modulationsfähig, ihre Thematik weit gespannt. Ob sie
nun fremde Lieder singt oder selbstkomponierte wie etwa " Inspiración" - ihre Stimme und ihre
Bühnenpräsenz vermögen die Inhalte zu vermitteln, auch wenn man des Spanischen und
Portugiesischen nicht mächtig ist."
Schwäbische Post (Aalen)
Die ist Gitarristin und Sängerin, sie spricht Deutsch genauso gut wie ihre spanische Muttersprache, sie
kommt aus Chile, spielt in mehreren Musikgruppen und hat sich auch als Solomusikerin zwischenzeitlich einen
Namen gemacht.
Am Anfang standen >Las Caseras<, die singenden Hausfrauen. Mit ihnen tourte die Chilenin Verónica
González durch den Ostalbkreis, produzierte zusammen mit Ute Haug und Inga Rinke feurige, impulsive
Musik, aber auch stimmungsvolle und besinnliche. Virtuos spielte das Trio dabei mit Stimme, Gitarre und
Percussions, inszenierte Weltmusik mit Flair und hohem Wiedererkennungswert.
Denn wer die Bongos und Kastagnetten hört, weiß, wer da musiziert, und weiß auch, wessen
Stimme hier die Tonleiter rauf und runter springt. Verräterisch vor allem ihr >R<. Plaudert
Verónica Gonzáles über Musik, spricht sie von ihrer "Gita-rrrr-e", rollt und
vervielfacht unnachahmlich dieses "R".
Musik sei schon ihr ganzes Leben lang stetiger Begleiter gewesen, erzählt die Chilenin. Saß die
14köpfige Familie beisammen, wurde Gitarre gespielt, kamen Freunde zu Besuch, erklangen ebenso Lieder
wie bei gelegentlichen Gartenfesten.
Wen wundert, dass in der kleinen Veronica schon früh der musikalische Keim reifte.
Bei dem chilenischen Musiker Rolando Gori nahm sie zu Kindheitstagen schon Unterricht, studierte nach dem
Abitur in Santiago de Chile Philosophie und (natürlich) Musik (Gitarre, Gesang). Doch als General Pinochet das
Land mit seiner Diktatur unterdrückte, gab es weder demokratische Rechte noch persönliche Freiräume.
Aufgrund der politischen und sozialen Lage reiften bereits in der deutschen Ordensschule die ersten Gedanken,
"die Welt erretten zu müssen". Systemkritische Musiker wie Victor Jara wurden zum Vorbild. Bereits in
den ersten eigenen Kompositionen setzte Verónica González sich mit Gewalt und Protest auseinander. Wie
viele andere Regimekritiker verliert sie in Chile ihre persönliche Sicherheit und flieht deshalb nach
Brasilien.
"Alles verändert sich", textete sie damals hoffnungsvoll und erwartete eine baldige Änderung der
politischen Lage. Brasilien und Mexiko sollten über lange Jahre Asylland werden und ihre künstlerische
Ausdrucksweise beeinflussen. Verónica Goncález richtet sich zwangsläufig in der Fremde ein,
tourt nach Kuba, nimmt neue Rhythmen auf, macht Konzertreisen nach Madrid, dem spanischen Ursprung der heutigen
lateinamerikanischen Kultur.
Und der Ostalbkreis? Diese Geschichte beginnt für die Chilenin irgendwo über den Wolken zwischen
dem amerikanischen und europäischen Kontinent - und bei einem ihrer zahlreichen Konzerte.
"Die Liebe ist ein Geheimnis", singt Milva, Verónica González nickt zustimmend,
überspringt Einzelheiten, erzählt lieber vom ersten Lateinamerika-Festival auf Schloss Laubach.
Das ist zwischenzeitlich lange her. Heute liegt ihr künstlerisches Schwergewicht zwar noch immer bei
der Musica latinoamerica, besingt noch immer alte Volksweisen und plaudert dabei viel über Gefühl
und Liebe. Doch sie nimmt auch Alltägliches in ihre Lieder auf, verarbeitet Erlebtes - witzig,
sinnlich, zuweilen auch provokativ.
Lauingen (VP)
"...ein Sprung in eine andere Welt - von Funk zu Latin-Songs." 48 Kilogramm chilenisches Bühnenpulver"
und eine Stimme, die durch Mark und Bein geht: Sängerin Verónica González aus Chile
begeisterte nicht nur die Flamenco-Fans sondern auch die Jazz Fans..."